Checkliste Rechtsberatung (Vollmachten, Patientenverfügungen)
1. Grundlagen und Vorbereitung
Informationen über Vollmachten und Patientenverfügungen einholen
Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Vollmachten verstehen (z.B. Vorsorgevollmacht, Generalvollmacht)
Zweck und Bedeutung einer Patientenverfügung klären
Persönliche Wünsche und Vorstellungen bezüglich medizinischer und rechtlicher Entscheidungen festhalten
2. Rechtsanwalt oder Notar konsultieren
Einen Termin bei einem spezialisierten Rechtsanwalt oder Notar vereinbaren
Alle notwendigen Unterlagen und persönlichen Notizen zum Termin mitbringen
Fragen zur Erstellung und Gültigkeit von Vollmachten und Patientenverfügungen vorbereiten
Klärung der Kosten und Honorare für die rechtliche Beratung
3. Erstellung von Vollmachten
Festlegen, welche Art von Vollmacht benötigt wird (Vorsorgevollmacht, Generalvollmacht, Betreuungsverfügung)
Vertrauenswürdige Person(en) als Bevollmächtigte auswählen
Besprechung der genauen Befugnisse und Grenzen der Vollmacht mit dem Rechtsanwalt
Vollmacht schriftlich aufsetzen und notariell beglaubigen lassen, wenn nötig
4. Erstellung einer Patientenverfügung
Eigene Wünsche und Vorstellungen zur medizinischen Behandlung in bestimmten Situationen festlegen
Klärung von lebensverlängernden Maßnahmen, Schmerzbehandlung und Organspende
Beratung durch einen Arzt oder medizinischen Fachmann zur medizinischen Relevanz der Verfügung einholen
Patientenverfügung schriftlich festhalten und notariell beglaubigen lassen, wenn nötig
5. Aufbewahrung und Verteilung
Originale der Vollmachten und Patientenverfügungen sicher aufbewahren (z.B. in einem Tresor oder bei einem Notar)
Kopien der Dokumente an wichtige Personen verteilen (Bevollmächtigte, Familienangehörige, Hausarzt)
Eine Liste der Dokumente und deren Aufbewahrungsort erstellen
6. Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung
Jährliche Überprüfung der Vollmachten und Patientenverfügungen auf Aktualität und Relevanz
Änderungen oder Anpassungen bei geänderten Lebensumständen vornehmen
Rechtsanwalt oder Notar über alle Änderungen informieren und neue Dokumente erstellen lassen
7. Kommunikation und Information
Bevollmächtigte und Familienangehörige über den Inhalt und die Bedeutung der Dokumente informieren
Besprechung der getroffenen Entscheidungen und Wünsche im familiären Kreis
Sicherstellen, dass alle relevanten Personen wissen, wo die Dokumente aufbewahrt werden
8. Notfallvorsorge
Notfallkarte mit Hinweis auf Vollmachten und Patientenverfügung erstellen und bei sich tragen
Arzt und Pflegepersonal über das Vorhandensein einer Patientenverfügung informieren
Sicherstellen, dass Bevollmächtigte im Notfall schnell erreichbar sind
9. Dokumentation und Verwaltung
Eine Liste aller wichtigen rechtlichen Dokumente führen (Testament, Vollmachten, Patientenverfügung)
Alle Änderungen und Aktualisierungen in einer übersichtlichen Form dokumentieren
Regelmäßige Sicherungskopien der Dokumente erstellen
10. Zusätzliche Rechtsberatung bei Bedarf
Bei Unsicherheiten oder komplexen rechtlichen Fragen zusätzliche Beratung einholen
Beratung durch spezialisierte Stellen oder Selbsthilfegruppen nutzen
Regelmäßige Weiterbildung zu rechtlichen Themen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben
Diese Checkliste hilft dabei, die notwendigen rechtlichen Schritte zur Erstellung von Vollmachten und Patientenverfügungen zu strukturieren und sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden. Eine sorgfältige Planung und Dokumentation trägt dazu bei, dass persönliche Wünsche respektiert und rechtliche Angelegenheiten im Ernstfall reibungslos geregelt werden können.