Die Pflege eines Angehörigen oder eines Pflegebedürftigen stellt oft eine große Herausforderung dar. Körperliche Anstrengung, zeitliche Belastung und emotionale Verantwortung können pflegende Angehörige und Fachkräfte an ihre Grenzen bringen. Hier kommen technische Hilfsmittel ins Spiel: Sie erleichtern den Pflegealltag, erhöhen die Sicherheit und verbessern die Lebensqualität sowohl für Pflegebedürftige als auch für Pflegende.
In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die verschiedenen Arten technischer Hilfsmittel, ihre Anwendungsbereiche und wie sie den Alltag in der Pflege spürbar erleichtern können. Zudem zeigen wir, welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.
Technische Hilfsmittel tragen in vielerlei Hinsicht zur Verbesserung der Pflegesituation bei:
✔ Erhöhung der Selbstständigkeit: Viele Geräte ermöglichen es Pflegebedürftigen, länger unabhängig zu bleiben.
✔ Reduzierung der körperlichen Belastung: Besonders Hebehilfen und Transferhilfen entlasten Pflegende.
✔ Mehr Sicherheit: Sturzsensoren oder Notrufsysteme helfen, Unfälle zu vermeiden oder schnell darauf zu reagieren.
✔ Zeitersparnis: Automatisierte Systeme erleichtern die Organisation und Durchführung von Pflegemaßnahmen.
✔ Verbesserung der Kommunikation: Digitale Hilfsmittel fördern die Vernetzung zwischen Pflegekräften, Angehörigen und Ärzten.
📌 Tipp: Die Pflegekasse übernimmt oft ganz oder teilweise die Kosten für technische Hilfsmittel.
Technische Hilfsmittel lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen:
Viele Pflegebedürftige haben eingeschränkte Beweglichkeit. Hier helfen:
✔ Rollatoren und Gehhilfen für mehr Sicherheit beim Gehen.
✔ Elektrische Rollstühle für mehr Mobilität und Selbstständigkeit.
✔ Treppenlifte ermöglichen einen sicheren Wechsel zwischen Etagen.
✔ Transferhilfen wie Aufstehhilfen oder Drehscheiben erleichtern das Umlagern.
📌 Zuschüsse: Die Pflegeversicherung beteiligt sich an barrierefreien Umbaumaßnahmen mit bis zu 4.180 € pro Person.
✔ Dusch- und Badewannenlifte helfen Pflegebedürftigen, sicher zu duschen oder zu baden.
✔ Elektrische Pflegebetten erleichtern die Lagerung und Pflege im Bett.
✔ Toilettenstühle und Duschhocker bieten mehr Sicherheit und Komfort.
📌 Pflegegrade 1 bis 5 können einen Zuschuss für Pflegebetten und Badhilfen erhalten.
Stürze sind eine der häufigsten Ursachen für schwere Verletzungen bei Senioren. Technische Lösungen helfen, Stürze zu vermeiden oder sofort zu reagieren:
✔ Bewegungsmelder mit Lichtfunktion sorgen für eine bessere Orientierung in der Nacht.
✔ Bodensensoren oder Sturzmelder alarmieren Pflegende oder Angehörige bei einem Sturz.
✔ Antirutschmatten und Bodenmarkierungen helfen, Stolperfallen zu vermeiden.
📌 Tipp: Viele dieser Hilfsmittel werden von der Krankenkasse als Pflegehilfsmittel anerkannt.
✔ Hausnotrufsysteme mit Knopfdruck-Alarm ermöglichen schnelle Hilfe im Notfall.
✔ Smartwatches mit Notfallfunktion erkennen Unregelmäßigkeiten (z. B. Stürze oder untypische Herzfrequenzen).
✔ Sensoren im Bett oder an Türen alarmieren bei ungewöhnlichen Bewegungen (z. B. bei Demenzpatienten).
✔ GPS-Tracker helfen, wenn sich Personen mit Demenz verirren.
📌 Pflegekassen übernehmen oft die Grundgebühr für Hausnotrufsysteme ab Pflegegrad 1.
✔ Pflege-Apps erinnern an Medikamenteneinnahme und Arzttermine.
✔ Virtuelle Assistenzsysteme (z. B. Alexa oder Google Home) helfen bei der Organisation des Pflegealltags.
✔ Videotelefonie und Kommunikations-Apps fördern den Kontakt mit Angehörigen.
📌 Tipp: Viele Senioren profitieren von einfachen Tablet-Lösungen mit großen Symbolen für Videotelefonie und Erinnerungen.
Viele technische Hilfsmittel sind teuer, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten der Kostenübernahme.
✔ Die Pflegeversicherung übernimmt Kosten für Hilfsmittel, die zur Erleichterung der Pflege beitragen.
✔ Dazu gehören Pflegebetten, Hausnotrufsysteme oder Toilettenhilfen.
📌 Tipp: Pflegehilfsmittel bis zu 42 € pro Monat können ohne Rezept beantragt werden (z. B. Desinfektionsmittel, Handschuhe).
✔ Medizinische Hilfsmittel (z. B. Rollstühle, Prothesen) werden von der Krankenkasse finanziert.
✔ Voraussetzung: Ärztliches Rezept und Genehmigung durch die Krankenkasse.
📌 Tipp: Im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen sind alle erstattungsfähigen Hilfsmittel aufgeführt.
✔ Bis zu 4.180 € pro Person für den barrierefreien Umbau.
✔ Förderfähig sind Treppenlifte, Türverbreiterungen, bodengleiche Duschen.
📌 Tipp: Werden mehrere pflegebedürftige Personen im Haushalt betreut, können bis zu 16.720 € an Zuschüssen beantragt werden!
✔ Technische Hilfsmittel können als außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend gemacht werden.
✔ Barrierefreie Umbauten sind von der Mehrwertsteuer befreit.
📌 Tipp: Alle Belege aufbewahren und bei der Steuererklärung angeben!
Die Digitalisierung macht auch vor der Pflege nicht halt. Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik könnten in Zukunft viele Pflegeaufgaben unterstützen:
✔ Roboter zur Mobilitätsunterstützung
✔ KI-gestützte Sturzprävention durch Echtzeitanalyse von Bewegungen
✔ Virtuelle Pflege-Assistenten für die Medikamenteneinnahme
📌 Tipp: Die Forschung entwickelt immer neue Lösungen – in den nächsten Jahren wird sich die Pflegebranche stark verändern!
Technische Hilfsmittel sind eine wertvolle Unterstützung in der Pflege. Sie erhöhen die Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen, entlasten Angehörige und verbessern die Sicherheit im Alltag.
✔ Von Rollatoren über Hausnotruf bis zu digitalen Pflege-Apps – es gibt zahlreiche Hilfsmittel.
✔ Viele technische Hilfsmittel werden von der Pflegekasse oder Krankenkasse übernommen.
✔ Barrierefreie Umbauten können mit bis zu 4.180 € pro Person gefördert werden.
✔ Zukünftig wird Künstliche Intelligenz (KI) eine noch größere Rolle in der Pflege spielen.
💡 Tipp: Lassen Sie sich von Pflegeberatern oder Sanitätshäusern beraten, um die besten technischen Hilfsmittel für Ihre individuelle Pflegesituation zu finden!