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Die Unterschiede zwischen häuslicher Pflege und häuslicher Krankenpflege
22.07.2024
Die Pflege von Angehörigen ist eine der herausforderndsten Aufgaben, die viele Menschen in Deutschland übernehmen. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Pflege, die jeweils spezifische Bedürfnisse abdecken. Zwei Hauptkategorien sind die häusliche Pflege und die häusliche Krankenpflege. In diesem Artikel beleuchten wir die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Pflegeformen, einschließlich ihrer Aufgaben, Ziele und Finanzierung.
Häusliche Pflege: Unterstützung im Alltag
Häusliche Pflege, oft auch als ambulante Pflege bezeichnet, konzentriert sich auf die Unterstützung im täglichen Leben. Sie richtet sich hauptsächlich an ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, die Hilfe benötigen, um weiterhin zu Hause leben zu können.
Dienstleistungen der häuslichen Pflege:
- Grundpflege: Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten wie Körperpflege, An- und Auskleiden, Ernährung und Mobilität.
- Hauswirtschaftliche Unterstützung: Tätigkeiten wie Einkaufen, Kochen, Putzen und Wäschewaschen.
- Soziale Betreuung: Gesellschaft leisten, Begleitung zu Arztterminen und Unterstützung bei sozialen Aktivitäten.
Die häusliche Pflege wird häufig von professionellen Pflegekräften, Familienmitgliedern oder ehrenamtlichen Helfern erbracht. Ziel ist es, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu erhalten und ihre Selbstständigkeit zu fördern.
Häusliche Krankenpflege: Medizinische Versorgung zu Hause
Häusliche Krankenpflege umfasst spezialisierte medizinische Dienstleistungen, die von qualifizierten Krankenpflegekräften durchgeführt werden. Diese Art der Pflege richtet sich an Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei chronischen Krankheiten weiterhin medizinische Betreuung benötigen.
Dienstleistungen der häuslichen Krankenpflege:
- Medikamentenverabreichung: Verwaltung und Überwachung der Medikamenteneinnahme, einschließlich Injektionen.
- Wundversorgung: Professionelle Pflege von Wunden, einschließlich postoperativer Wundbehandlung.
- Vitalzeichenüberwachung: Regelmäßige Überwachung von Blutdruck, Blutzucker, Herzfrequenz und anderen Vitalparametern.
- Spezialisierte Therapien: Physiotherapie, Ergotherapie oder Sprachtherapie nach ärztlicher Verordnung.
- Palliativpflege: Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen bei schwerkranken oder sterbenden Patienten.
Die häusliche Krankenpflege wird meist von spezialisierten Pflegediensten angeboten, die eng mit Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeiten.
Unterschiede in der Finanzierung
Die Finanzierung der häuslichen Pflege und der häuslichen Krankenpflege unterscheidet sich deutlich. Hier sind die Hauptpunkte:
Finanzierung der häuslichen Pflege:
- Pflegeversicherung: Die Pflegeversicherung übernimmt einen Großteil der Kosten für häusliche Pflege. Abhängig vom Pflegegrad der betroffenen Person stehen verschiedene Leistungen zur Verfügung, wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen und Kombinationsleistungen.
- Entlastungsbetrag: Pflegebedürftige haben Anspruch auf einen monatlichen Entlastungsbetrag, der für Betreuungs- und Entlastungsleistungen verwendet werden kann.
- Eigenanteil: Oftmals müssen die Betroffenen oder ihre Angehörigen einen Teil der Kosten selbst tragen, insbesondere wenn die Leistungen der Pflegeversicherung nicht ausreichen.
Finanzierung der häuslichen Krankenpflege:
- Krankenversicherung: Die Kosten für die häusliche Krankenpflege werden in der Regel von der Krankenversicherung übernommen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt. Dazu gehören Leistungen wie Medikamentengabe, Wundversorgung und spezialisierte Therapien.
- Zusatzleistungen: Einige Versicherungen bieten zusätzliche Leistungen an, die über die Grundversorgung hinausgehen. Diese müssen oft gesondert beantragt werden.
- Keine Eigenbeteiligung: Für die medizinisch notwendigen Maßnahmen der häuslichen Krankenpflege fallen in der Regel keine Eigenbeteiligungen an, sofern sie von der Krankenkasse genehmigt wurden.
Gemeinsame Ziele, unterschiedliche Ansätze
Obwohl sich häusliche Pflege und häusliche Krankenpflege in ihren spezifischen Aufgaben unterscheiden, teilen sie das gemeinsame Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pflegebedürftigen zu verbessern und ihnen ein Leben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen.
Gemeinsame Ziele:
- Förderung der Selbstständigkeit: Beide Pflegeformen zielen darauf ab, die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen zu erhalten und zu fördern.
- Verbesserung der Lebensqualität: Sowohl häusliche Pflege als auch häusliche Krankenpflege konzentrieren sich darauf, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.
- Entlastung der Angehörigen: Beide Dienste bieten auch eine wertvolle Unterstützung und Entlastung für pflegende Angehörige, die oft mit der Pflege ihrer Liebsten überfordert sind.
Fazit:
Die Unterschiede zwischen häuslicher Pflege und häuslicher Krankenpflege sind signifikant, aber beide spielen eine entscheidende Rolle im deutschen Pflegesystem. Während die häusliche Pflege den Alltag und die soziale Integration der Pflegebedürftigen unterstützt, bietet die häusliche Krankenpflege spezialisierte medizinische Betreuung zu Hause. Ein gutes Verständnis dieser Unterschiede und der jeweiligen Finanzierungsmechanismen kann helfen, die bestmögliche Pflege für sich selbst oder seine Angehörigen zu organisieren.
Mit den richtigen Informationen und Ressourcen können Pflegebedürftige und ihre Familien die notwendige Unterstützung erhalten, um ein erfülltes und möglichst unabhängiges Leben zu führen.